Neue Sachlichkeit in Dresden
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Dresden ist durchaus eine deutsche Großstadt, in der die Architektur der Neuen Sachlichkeit in nicht unbedeutender Vielfalt vertreten ist.
Obwohl der Weltkrieg viel zerstört hat, sind immer noch eindrucksvolle Zeugnisse dieser spannenden Umbruchszeit zu besichtigen.
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Wohnblock von Hans Richter 1928 in Dresden Pieschen, Foto: Jan. 11 TK Wohnhochhaus Wormser Straße von Paul Wolf 1927 - Foto: Dez. 07 Neue Sachlichkeit mit einem Touch ins stromlinienförmige Art Deco: Haus "Dresdner Anzeiger und Porzellan Meißen" mit Glockenspiel-Turm Dresden, Internationale Hygiene Ausstellung 1930, von Arnulf Schelcher |
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Beispiele Neue Sachlichkeit in Dresden
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Siedlung Trachau |
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Hochhaus Sächsische Staatsbank am Albertplatz Bauzeit: 1929 Architekt: Hermann Paulick Umbau/ Teilabriss: 2013-15 |
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Haus der Jugend (1946 Umbau zum Hotel Astoria) Bauzeit: _1931 Architekt: Paul Wolf Abriss: 1998 |
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Deutsches Hygiene Museum Bauzeit: _ 1927- 30 Architekt: _Wilhelm Kreis Vor allem in der ehemaligen Hofseite (Foto) finden sich Merkmale der Neuen Sachlichkeit. Die Vorderseite mit ihrer tempelhaften, auftrumpfenden, neoklassizistischen Front gehört eher nicht in die sachliche Ästhetik der Zeit. |
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Flughafen Dresden Klotzsche Die neue Sachlichkeit hörte im Januar 1933 nicht schlagartig auf, sondern wurde durchaus noch weiter verwendet, wie z.B. in großen Teilen hier am ehemaligen Flughafen in Klotzsche. |
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Wohnblock Pieschen - gegenüber Sachsenbad Bauzeit: _1928 Architekt: Hans Richter Im Innenhof des Wohnblocks steht noch das originale Heizhaus mit seinem kühn auskragenden Dach. Darin befindet sich ein renommiertes Architekturbüro. Foto 2019 TK |
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Wohnhaus für Bauunternehmer Hermann Garten Bauzeit: _1929 Architekt: Hans Richter In der Südvorstadt Nähe Lukaskirche konzipierte Richter ein ganzes Viertel mit funktionalen Wohnhäusern in Zeilenbauweise bzw. L-Formen. Realisiert wurde allerdings nur das Wohnhaus Garten. Nach Kriegszerstörung, Wiederaufbau und einfacher Sanierung 1990 ist das denkmalgeschütze Gebäude 2021 in einem desolaten Zustand. Foto 2021 (Renkstraße 1) 2022 wird es von der Firma Georgi grundsaniert, wobei ein großteil der Ostfassade komplett neu gebaut wird. |
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Jahresschau deutscher Arbeit (Ausstellungsgelände) "Papier" Hallenhof Bauzeit: _1927 Architekt: Hans Richter zerstört 1945 |
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Volksbadeanstalt "Sachsenbad" Bauzeit: _1928- 29 Architekt: Paul Wolf Verkauf: 2021. Das seit 1994 leer stehende Schwimmbad mit Denkmalstatus wird an einen Privatinvestor verkauft, der in der Immobilie Büros, Lokale und ein Spa errichten wird. |
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Gewerkschaftshaus Bauzeit: _1929-30 Architekt: Carl Fritz Richter |
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Firmengebäude der Konsumgenossenschaft Bauzeit: _1927- 30 Architekt: Kurt Bärbig Adresse: Fabrikstraße 13 Löbtau sowie gegenüber Großgarage für 100 Großlastwagen. Architekt: Karl Schmidt Bauzeit: 1930 |
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Firmengebäude Hille Werke in Dresden Reick Bauzeit: _1928-29 Architekt: Hans Richter Vergrößerung Das Verwaltungsgebäude bildete ein horizontal angelegtes zweistöckiges Werksgebäude mit breiten Fensterbändern. 1945 zerstört |
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Kraftwerk Mitte am Wettiner Platz Bauzeit: _1926-28 Architekt: Paul Wolf Die Erweiterung des Kraftwerkes mit seinem eindrucksvollen (nunmehr abgerissenen) Kesselhaus gehört nur bedingt zur "Neuen Sachlichkeit". Es gibt zwar kubische Formen und flächige Fassaden. Diese weisen aber sehr hochgestreckte, vertikale Fensterbänder auf, was eher untypisch für die Neue Sachlichkeit in dieser Zeit ist. Die Neue Sachlichkeit distanzierte sich vom Pathetischen traditioneller Architektur, vom Idealistischen, von der Betonung des ambitioniert hoch Aufstrebenden. Lakonie trifft eher die emotionale Grundstimmung. |
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Hochhaus Wettbewerb am Ring (unrealisiert) Zeit: 1925 Architekt: Heinrich Tessenow Auch Tessenow gliedert bei seinem Hochhaus-Entwurf am Dippoldiswalder Platz seine gewaltige Baumasse nicht durch vertikale Akzente. Von den Eingängen abgesehen, lässt sich eher Zurückhaltung und sachliche Ruhe registrieren. |
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Sächsisches Finanz- und Zollamt Bauzeit: _1928-31 Architekt: Barthold und Tiede Umbau zum Sächsischen Landtag 1991-94 |
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Hülße Gymnasium in DD Reick Architekt: Paul Wolf Bauzeit: 1927 - 29 |
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Erweiterung Städt. Krankenhaus Johannstadt |
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Warenhaus Kaiser & Co Bauzeit: _1931 (Umbauten: 1950-52) Architekt: Curt Reimer Abriss: 2008 Vor Umbau 1950 vertikales gläsernes Treppenhaus in spannungsvollen Kontrast zu den horizontalen Fensterbändern. Im EG mehrere zeittypische gläsern-abgerundete Eingänge |
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Residenzcafé
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Deutsches Familien Kaufhaus (DeFaKa) Adresse: Altmarkt / Große Frohngasse Bauzeit: 1933 -34 Architekt: Wünsche & Leiterer zerstört 1945 Natürlich gehört das steil aufragende Walmdach mit der Dachgaube nicht in die Neue Sachlichkeit. Aber die klare Fensterordnung, die schmuckfreie Fassade und insgesamt eine konsequente Geometrie können der Neuen Sachlichkeit zugerechnet werden. Zur Großen Frohngasse besaß das Kaufhaus keine hochstehenden Fenster mehr, sondern horizontale Fensterformate, siehe Foto 1951 |
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Umbau
u. Aufstockung
Danatbank (Darmstädter- und Nationalbank) Adresse: Waisenhausstraße 19 Bauzeit: 1930/31 Architekt: Erich Basarke (Chemnitz) zerstört 1945 Ein Gründerzeithaus wurde den neuen Bedürfnissen eines Bankhauses in neuer Sachlichkeit umgestaltet. Die ruhige Fassade bestand aus geschliffenen Muschkalkstein-Platten, Türen und Fenster der Bankgeschosse aus verchromter Weißbronze. Im 4.und 5. Geschoss entstanden fünf Wohnungen. Im 1. OG anstatt Fenster sehr großer Werbe-Schriftzug der Bank. Der Architekt Basarke aus Chemnitz durchlief alle Strömungen des 20. Jh.: Historismus, Neoklassizismus, Expressionismus und Neues Bauen. Foto Kate Basarke: Deutsche Bauzeitung Oktober 1931 |
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Bauhaus Villa in Hellerau (Haus Chrambach) Bauzeit: _1929 / 30 Architekt: Walter Reitz (Köln) - Entwurf Bauleitung: Gustav Lüdecke Adresse: Hoher Weg 11 Eher ein Bau des Neuen Bauens, aber auch mit neusachlichen Elementen. Diese Villa im Bauhaus-Stil unter Verzicht auf ein traditionelles Dach blieb in Dresden eine Ausnahme. Foto Der Bauherr Walter Chrambach, Rechtsanwalt mit jüdischer Herkunft, verstarb als Regimegegner am 16.Dez. 1944 im KZ Buchenwald. Infos auf Stadtwiki |
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Atelierhaus Prof.
Paul Peterich in Hellerau (kombiniert als Maler- und Bildhaueratelier, später Wohnhaus) Bauzeit: _1923 Architekt: Franz Schuster (Infos) Adresse: Tännichtweg 5 Schuster war ein Schüler von Heinrich Tessenow. 1921 bis 1922 arbeitete er in Hellerau. Danach ging er zurück nach Wien. Vergrößerung und Grundriss (aus: Wasmuths Monatshefte 1925/9) Der Bau war geprägt von ruhiger Würde. Neusachliches mischte sich mit einfachen Reminiszenzen der auslaufenden Tradition, wie Simse, Werksteinsockel und leicht geneigtes Dach. Ab 1925 Tanzatelier von Mary Wigman, 1940 Umbauarbeiten durch Paul Weiße. |
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Wohnbebauung in Briesnitz (erster Teil eines Rundlings) Gottfried-Keller-Platz 1-4 Bauzeit: 1930 |
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Wohnbebauung am Falkensteinplatz (GEWOBAG-Siedlung) Falkensteinplatz in Gruna (nähe Zwinglistraße) Bauzeit: 1925-28 Architekt: Erich Hempel Die Eckbebauung ragt in ihrer sachlichen Zurückhaltung und der Ziegelbauweise besonders hervor. Ansonsten ist die Siedlungs- architektur in Putz gehalten und sehr schlicht. Foto SLUB, Foto: T.Kantschew 2013 Vergrößerung Eine andere Wohnbebauung von 1928 von E.Hempel befindet sich auf der Hepkestraße in Gruna, Foto |
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Büro
und Wohnhaus des Architekten Architekt: Adolf Muesmann Bauzeit: 1928 / 32 Adresse: Erlweinstraße 16 Muesmann war 1921 - 1945 Professor für Hochbauten und Entwerfen, Städtebau und Siedlungswesen an der TH Dresden. (Foto 2009 TK). Der Büroteil im Vordergrund- das Wohnhaus im hinteren Teil des Gartens. |
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Reichsbankhauptstelle, heute LZB Sachsen Wohnhaus und Läden |
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Pumpspeicherwerk
Niederwartha Bauzeit: 1927 - 30 Architekt: Emil Högg in Zusammenarbeit mit Friedrich Rötschke und Kurt Beyer Adresse: Am Fährhaus 4 Das weltweit erste Pumpspeichwerk bei Dresden in Niederwartha wird in seiner Stahlbetonbauweise von einer Klinkerfassade verblendet. In seiner ruhigen und würdevollen, wohl proportionierten Gestaltung stellt es einen Höhepunkt der sächsischen Industriekultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. |
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Ladenumbau für die
Likörfirma BOLS Bauzeit: 1928 Architekten: Richard Kühn und Richard Schuhmann Adresse: Altstadt, Schlossstraße 8, Ecke Rosmaringasse 2 zerstört 1945 In den Zwanziger Jahren wurden auch in Dresden unzählige Ladenumbauten im Stil der Zeit der Neuen Sachlichkeit vorgenommen. Dabei wurde bei dem Bedürfniss moderner Präsentation und Transparenz der Schaufenster, wie hier an diesem Beispiel für die hollländische Firma Bols, die vorherige gründerzeitliche Ladenausstattung der ansonsten barocken Fassade überformt. Foto Postkarte mit der typischen Lichtarchitektur, Komplettansicht des Hauses |
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Tankstelle Bautzener Straße 72a Bauzeit: 1925 Architekt: bisher unbekannt In Dresden haben sich auch einige Kleinarchitekturen aus den 1920er Jahren erhalten, die Denkmalschutz genießen. Dazu zählt die runde Tankstelle an der Bautzener Straße. Der Grundriss ist ein Sechseck, das Material Klinker und das weit auskragende runde Flugdach aus Stahlbeton. Ein selten schönes Stück ! Foto: TK 2019 |
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Typographie Auch in der Typographie setzte sich in Dresden die Neue Sachlichkeit durch. |
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Bühne des Lichtspielhauses "Universum" mit dynamischer Streamline Lichtarchitektur. Foto: ca. 5. Januar 1933 von A.Koch, In: Dresdner Volkszeitung. |
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