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Architekt:
Ausführung des Tragwerks:
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Erich Lippmann (BDA, 1906-1969), Berlin
VEB Stahlhochbau
Eberswalde |
Bauzeit: |
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1969
Berlin (Ost) Neuaufstellung in Dresden: 1973 Abriss dort:
März 2017 Neuaufstellung geplant, aber ungewiss
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Adresse
1973- 2017:
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Zoo
Dresden |
Webseite: |
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www.facebook.com/pinguincafe73/ |
Kleinod, Schmuckstück,
hinreißender Bau mit großem Charme! Ein moderner leichter Bau mit
spannungsvoller Expressivität.
Das Gebäude befand sich bis 2017 am östlichsten Ende des
Dresdner Zoo's. Es wurde 1973 dort neu aufgestellt, nachdem es einige
Jahre zuvor in Berlin Ost anlässlich einer Ausstellung zu 20 Jahre DDR an
der Karl-Marx-Allee gestanden hatte. Der Pavillon in Modulbauweise war damals als
Boulevardcafé konzipiert, mit expressiver Architektur und großen
Glasflächen.
Der frei stehende, offene und transparent-
lichtdurchflutete Bau der Moderne ist ein hervorragendes Zeugnis der
experiementierfreudigen Aufbruchszeit der späten 1960er Jahre in der
DDR, wie in Deutschland insgesamt. Leider ist es nicht gelungen, ihn unter Denkmalschutz
zu stellen, aber das Café ist vom Dresdner Denkmalschutzamt als
"erhaltungswürdig" eingestuft worden, es sei "stadtgeschichtlich
wertvoll“.
Das markante,
charakteristisch gefaltete Dach erinnert an Ulrich Müthers
Pavillonbauten. Eine ähnliche Zackendach-Konstruktion findet sich z.B.
in Heringsdorf an der Ostsee:
http://kunstpavillon-ostseebad-heringsdorf.de/kunstpavillon
In Dresden ist es aber eine Stahlrahmenkonstruktion mit einer
Trägerschicht Holz, außen waren die entstehenden Hohlräume mit Platten
von unten verkleidet.Das Pinguincafe ist 2017 abgerissen
worden. Dafür wurde 2018 im Zoo neben dem Pinguingehege ein eleganter Neubau
errichtet. Architekten dafür war das Büro Heinle Wischer Partner.
BauNetz-Meldung von 20.06.2018 Die abgenommenen Modularteile des Pinguincafes lagern im
Dresdner Lapidarium ein, bis sich hoffentlich ein Investor zum
Wiederaufbau an anderer Stelle findet.
www.stadtwikidd.de/wiki/Pinguin-Café:
Der Flachbau mit dem Glaskörper und dem markant gezackten Dach wurde
am 14. Juli 1973 eröffnet. Er bot knapp 50 Plätze im Gebäude und etwa
200 Plätze auf der Terrasse. Im Inneren hatte der Diplomgrafiker
Papstein einen 20 Meter langen Wandfries geschaffen, der
Pinguine am Südpol zeigte. Eine Aluminiumarbeit vom Helmut Schmitt
diente als Raumteiler.
Irma Gröne leitete das Pinguin-Café, das seinen
Namen der benachbarten Pinguin-Anlage verdankte, die drei Jahre zuvor
eröffnet worden war. Die Einrichtung des Cafés war eines der letzten
Projekte, das Zoodirektor Wolfgang Ullrich angestoßen hatte. Das
Gebäude war kein Neubau, sondern hatte 1969 bereits während der
Ausstellung "Kämpfer und Sieger" anlässlich des 20. Jahrestages der
DDR in Berlin als Boulevardcafé gedient. Beim Wiederaufbau wurde es
leicht abgewandelt, um auf die Bedürfnisse des Zoos zu passen. (...)
Das Pinguin-Café soll wahrscheinlich 2016 abgerissen und durch
einen Neubau ersetzt werden, der voraussichtlich im Jahr 2017 öffnen
wird. Auch dieses Café will der Zoo wieder an einen externen Betreiber
verpachten, wahrscheinlich an die Elbezeit GmbH, die bereits die
Elbedampfer und Bistros im Flughafen gastronomisch versorgt.
Das Netzwerk "
Ostmodern.org"
sucht derzeit nach Möglichkeiten, den Café-Pavillon zu erhalten,
eventuell auch an einem anderen Standort.

Pavillon in Berlin (Ost) an der Karl-Marx-Allee 1969
(Quelle: Postkarte, Ostmodern.org)
Diese Aufnahme des ("Pinguin") Cafés von 1969 am
Berliner Boulevard Karl-Marx-Allee zeigt, dass die
Regenwasser-Ableitung ursprünglich noch anders gelöst wurde.
SZ
vom 20.10.2015 "Das Pinguin-Café werden wir abreißen und neu bauen
müssen. Geplant ist, es dann wieder zu verpachten“, sagt Zoodirektor
Ukena. Dazu befinde er sich mit einem Interessenten gerade in den
finalen Vertragsverhandlungen. Wann genau das Haus abgerissen wird,
ist noch nicht klar. Ukena rechnet jedoch damit, dass es im kommenden
Jahr eine provisorische Versorgung an diesem Ende des Zoos geben wird.
Spätestens 2017 soll dann das neue Café eröffnen – geplant ist das
Gebäude laut Ukena aber noch nicht.
28.01.2017 Pinguin-Café
Dresden: Sicherung durch Stadtrat beschlossen!
www.facebook.com
Pinguin-Café zieht ins Lapidarium Dresden- Am
Freitag hat das Pinguin-Café seinen vorerst letzten Bestimmungsort im
Dresdner Lapidarium erreicht. Zum dritten Mal musste es nun seinen
Standort wechseln.
Sachsen Fernsehen 17. März 2017
Pavillonbauten in Dresden
Wenn auch auf der
Prager Straße die dortigen Pavillonbauten als Baukörper erhalten
werden konnten, haben es die niedrigen urbanen Stadtpavillons der
Moderne in der Dresdner Innenstadt insgesamt schwer. Zum Beispiel alle
Pavillonbauten an der Grunaer Straße sind dem Verfall preisgegeben und
sollen abgerissen werden. Einst wurden sie zwischen die monumentalen
Hochhäuser gesetzt als abwechslungsreiches Spiel der Formen. Heute
werden sie dagegen oft achtlos abgrissen und mit blockrandfüllenden
hohen Gebäude-massen ersetzt. Foto ehem. Gastronom "Picknick":
Foto 2012 TK,
Das zur Bauzeit 1961 modernste Schnellrestaurant "Picknick" stammt von
den Architekten Günther Gruner, Gerhard Landgraf und Herbert Löschau.
Abriss im April 2022.
Das ehemalige Howa-Möbelkaufhaus auf der Grunaer
Straße ist 2016 abgerissen
worden.
Foto
Möbelpavillon 1964. Peter Ufer schrieb in einem
Rückblick auf abgerissene Ostmoderne-Gebäude in Dresden zu diesem
Pavillon: "Hier handelte es sich um einen Leichtbau, der an die
konstruktive Logik und räumliche Freiheit der Formgestaltung eines
Mies van der Rohe denken ließ. Das transparente Gebäude bestach durch
seine moderne Tragstrukturen aus Stahl, die eine hohe Variabilität der
Nutzflächen und eine großflächige Verglasung der Fassaden
ermöglichten. Die Proportionen der später als Teppichhaus genutzten
Immobilie stimmten bis ins letzte Detail. Doch die Stadtplaner fanden
weder Gefallen noch Interesse an dieser einmaligen Gestaltung. Anfang
2016 verschwand der kleine Glaskubus." (Eine Stadt verschwindet,
SZ von 01.03.2019)
Ein anderer herausragender Bau der
frühen Moderne in der DDR ist dagegen rekonsruiert worden: der Verkehrspavillon am Fetscherplatz
von Herbert Schneider. Er wurde 1950 behelfsmäßig aus
unter-schiedlichen Materialien errichtet (Holz, Ziegel, Glasstein,
Eisen-träger, Ziegelsplitt). Die schwungvolle Form blieb bei einem
Neuaufbau nach Abriss 1999 annähernd erhalten.
Ein anderer schöner Moderne-Pavillon stand am Schillerplatz:
Foto ca. 1965
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Café-Pavillon im ZOO Dresden 2015 Foto:
ostmodern.org
 Foto:
ostmodern.org
 Foto:
ostmodern.org
 Foto:
ostmodern.org

Foto: ostmodern.org |