Hochhaus-
Ideenwettbewerb für den "Dresdner Anzeiger" am Johannes-
Ring 1925
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In
der Auslobung war der Entwurf eines Hochhauses empfohlen worden, um
eine visuelle Verbindung zum historischen Stadtkern herzustellen.
Der zweite Preis wurde dann aber einem allseitig geschlossenen schlanken
Turmbau als Teil einer niedrigeren Baugruppe gegeben. Einer der bemerkenswertesten
Entwürfe ist derjenige von Heinrich Tessenows, der einen Ankauf
erhielt. Er schuf einen klaren Kubus von 42 x 42 m Grundfläche
und 56 m Höhe (etwa 15 Geschosse), dessen Büros um einen
zentralen Lichthof organisiert sind, der über einen Oberlichtaufsatz
erhellt wird. Tessenow hat sich hier zum ersten Mal mit der formalen
Problematik des Flachdach auseinandergesetzt. ... Durch eine baupolizeiliche
Ausnahmebewilligung hinsichtlich der Geschoßzahl konnten in
der Gestaltung und Höhe die ansonsten strengen allgemeinen Vorschriften
der Stadt Dresden außer Kraft gesetzt werden. Die architektonische
Gestaltung der Gebäudegruppe sowie die Verwendung der Baustoffe
war den Teilnehmern freigestellt. Es war lediglich gefordert, daß
die Architektur "sich entsprechend der bedeutsamen Lage im Bilde
der inneren Stadt, sowie der näheren Umgebung (wie dem z.B. unter
Denkmalschutz stehenden "Ministerhotel" und dem Gesamtbild
der Ringstraße) so einzufügen hat, daß sie hier eine
charakteristische Steigerung dieses städtebaulichen hervorragenden
Punktes der Stadt darstellt, aber auch von weiterer Entfernung, insbesondere
von den die Stadt Dresden umgebenden Höhenzügen aus gesehen,
das wertvolle charakteristische Gesamtbild der Altstadt nicht beeinträchtige."
Dazu wurde extra ein Modell der Innenstadt im Maßstab von 1:
1000 verwendet, indem die Beiträge eingefügt wurden. Das
Urteilsspruch des Preisgerichtets war einstimmig.
Im Folgenden werden die Preisträger des Wettbewerbs vorgestellt. Quelle ist: Deutsche Bauzeitung 1926, Nr. 44 und 52: "Ideen-Wettbewerb zu einem Geschäftshaus für den Dresdner Anzeiger, verbunden mit einem Bürohaus" von Stadtbaurat Paul Wolf Kein I. Preis II. Preis
- 9000 M
Urteil des Preisgerichts
in Deutsche Bauzeitung Nr. 44 - 1926
III. Preis
von 7250 M
III. Preis
von 7250 M
IV. Preis
von 5500 M
IV. Preis von
5500 |
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Lageplan
Wagner- Poltrock + Rob. Jüttner (Chemnitz) ![]() |
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Prof. Heinrich
Tessenow (Dresden) - Ankauf von 2000 M Lageplan Tessenow
Prof. Adolf
Muesmann (Dresden- Blasewitz) - Ankauf von 2000 M
Dr.- Ing. Fritz
Schröder, unter Mitarbeit von Karl Schröder - (Heidelberg-Neuenheim)
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Lageplan Stockhausen - Richter ![]() |
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Dipl.- Ing. Jul. Th. Schweighart und Arch. Rich. Haffner (Augsburg) - Ankauf 2000 M
Architekt Schreiter und Schlag und Reg.- Baumeister Döll (Jena) - Ankauf 2000 M
-------------------------------------------------------------------------------------------- Im selben Jahr
1925, als der Wettbewerb für das Hochhaus des "Dresdner
Anzeiger" lief, wurde der Vortrag eines der Wettbewerbsteilnehmer,
Prof. Adolf Muesmann, in der Zeitung "Der Industriebau" Heft X
am 15. Oktober 1925 zum Thema "Das Hochhaus" in der
technischen Hochschule Dresden veröffentlicht, in dem der Redner
auf die Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten zum Hochhausbau in
Deutschland im allgemeinen und in Dresden im besonderen einging.
Muesmann war 1921 - 1945 Professor für Hochbauten und Entwerfen, Städtebau und Siedlungswesen an der TH Dresden. Hier sein eigenes Wohnhaus von 1928. Foto: TK 2009, Adresse: Erlweinstraße 16
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