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Architekten: Kurt
Novotny & Johannes Braune
Tragwerksplanung: Hermann Ruehle & Macher
Bauzeit: 1969
Adresse: Oberwachwitzer
Weg 37
Homepage:
www.VereinFernsehturmDresden.de
Neues:
Dresdner Fernsehturm soll
wiedereröffnet werden Der Bund stellt 12,8 Millionen Euro
als Denkmalförderung bereit. Land und Stadt wollen sich an der
Sanierung beteiligen.
Sächische Zeitung vom 08.11.2018
Wir wollen den Dresdner Fernsehturm wieder als touristisches Ausflugsziel für unsere Region
Online-Petiton
(aktiv bis 05.05.2015) Ergebnis: 23.033 Unterstützende
"Wir fordern die Politik des Freistaates Sachsen auf, dieses Ziel zu unterstützen und dafür mit der Stadt Dresden sowie der Telekom, als Eigentümerin des Funkturmes, nach Lösungen zu suchen.
Begründung: Wir möchten dem 252 m "langen Kerl" wieder Leben einhauchen. Immerhin ist er der zweithöchste Fernsehturm in Ostdeutschland, ein technisches Denkmal und gehört einfach zum Dresdner Stadtbild sowie zu unserem Freistaat dazu."
Im Namen aller Unterzeichner/innen. Dresden, 06.11.2014
Ein
denkmalgeschütztes Gebäude
1969, als die DDR nach dem Mauerbau wirtschaftlich und politisch eine
gewisse Stärkung nach innen und außen erfuhr, demonstrierte die Staatsführung
auch anhand von ehrgeizigen Bauprojekten ihre vermeintliche Souveränität.
Der Berliner Fernsehturm (1969), das Leipziger Unihochhaus (1971),
der Jenaer Uniturm (1973) sind nur die bekanntesten Beispiele für
jenes neue Selbstbewusstsein des "ersten sozialistischen Staates auf
deutschem Boden". Auch in der drittgrößten Industriestadt der DDR,
der Bezirksstadt Dresden, sollte dieser neue vorwärtsweisende Geist
nachhaltig demonstriert werden.
Natürlich stehen solche Funktürme auch für den damaligen
Fortschrittsoptimismus einer noch ungebrochenen Nachkriegsmoderne
- in Ost- wie Westdeutschland. Das Landesamt für Denkmalpflege hat
das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, weil es "bau- und technikgeschichtlich
bedeutend und eines der größten Bauwerke dieser Art in Deutschland" sei.
Das Gesamtgewicht beträgt 7300 t und ruht auf einem Rundfundament aus
Stahlbeton, das auf Lausitzer Granit gegründet ist.
Himmelstürmende Eleganz
Gebaut mit hohem Anspruch - futuristisch, stolz und elegant ragt die
schlanke Nadel des Turms 252 Meter in die Höhe. Ein Sektkelch hätte
den Architekten Kurt Novotny zu dieser Form angeregt, hieß es
damals in den Zeitungen.
Dieses Gebäude auf den Wachwitzer Höhen nahm keine Rücksicht auf die
bürgerliche Villenbebauung im benachbarten Loschwitz. Ganz im Gegenteil
sollte es die Überlegenheit des sozialistischen Gesellschaftssystems
repräsentieren und einen kühnen Blick in die Zukunft werfen. Doch
der Standort war geschickt gewählt. Weit ab vom Stadtzentrum und doch
auf einer der höchsten Stellen des Stadtgebietes gelegen bot er einen
idealen Standort, das Funktionale mit dem Ästhetischen zu verbinden
und sich gleichsam in die Landschaft einzugliedern.
Im Gegensatz zu manch anderen Betonbauten aus den 1960er und -70er Jahren
löst der Fernsehturm bei vielen Dresdnern Sympathie aus. Er ist
zu einer ins Weichbild eingegangenen Landmarke geworden, die von allen
umliegenden Bergen gut zu erkennen ist und trotz oder gerade wegen
ihrer gewagten herausragenden Höhe durchaus Akzeptanz findet. Heute
allerdings wäre solch ein Bauprojekt völlig undenkbar, existiert doch
eine Bebauungssatzung für die Loschwitzer Elbhänge, die ganz genau
Höhe, Baumaterial und Umfang der Baumasse regelt.
Erhabenes Panorama auf ein Kulturerbe von Weltrang
Der Fernsehturm in Dresden war vor der Epochenzäsur 1989 ein beliebtes Ausflugsziel
- zwei Café-Geschosse in rund 150 Meter Höhe versprachen eine gute
Rundumsicht, sofern der Dunst des Elbtals es zuließ. Von den Tafelbergen
der Sächsischen Schweiz über die Höhenzüge des Erzgebirges bis hin
zu den Weinbergen Radebeuls konnte der Blick die leicht bewegte sächsische
Landschaft umfassen. Nicht umsonst wurde der Fernsehturm als besondere
Sehenswürdigkeit in den touristischen Prospekten aufgelistet und
von vielen als Wahrzeichen des modernen Dresdens empfunden. Auch er
gehört mittlerweile unverzichtbar in die "gewachsene Symbiose
von Stadt, Kultur und Landschaft im Elbtal" (Kulturleitbild
Dresdens). Aus erhöhter Perspektive machte der Tower erst
den vielfältigen landschaftlichen Reichtum des Weltkulturerbes
Dresdner Elbtal sichtbar, das die UNESCO-Welterbekommision
am 2. Juli 2004 in den Rang einer Welterbestätte geadelt hatte. Auch wenn dieser Status im Juni 2009 wegen Streitigkeiten um den Bau der Waldschlösschenbrücke wieder aberkannt wurde, bleibt die exklusive Besonderheit einer herausragenden Kulturlandschaft.
Interessant auch: vorgesehen war, am Fuß des
Fern-Seh-Turms ein zusätzliches Restaurant zu errichten mit 250 Plätzen und 300 Freisitzplätzen. Diese Planungen wurden nicht umgesetzt.
Leider wurde der Fernsehturm aus vorgetäuschten finanziellen
Gründen, wie viele andere TV-Türme (z.B. Turm am Kyfhäuser),
Anfang der 90er Jahre von der deutschen Telekom geschlossen. Die Firma
nutzt die technischen Anlagen mit dem Sendemast für ihre Übertragung.
Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Aussichtsetage und das Restaurant
wieder für die Dresdner und ihre Gäste zugänglich wären. Im November
2004 gründete sich erfreulicherweise zu diesem Zweck ein
Verein Freundeskreis
"Fernsehturm Dresden"
zur Wiederbelebung der ehemals jedem zugänglichen Aussichtsetagen.
"Eine
breite Unterstützung ist gefragt", heißt es in dem Rundschreiben von
Diplomingenieur Eberhard Mittag als Vorsitzender des Vereins, mit
dem der Freundeskreis einfache Dresdner, aber auch Firmen, Künstler
und Politiker für das Projekt gewinnen will. Gedacht ist beispielsweise
an Stifterbriefe, um den Telespargel sanieren und damit wieder der
Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. (DNN, 19.11.04)
www.VereinFernsehturmDresden.de
Bitte stärken Sie durch eine Mitgliedschaft diesen Verein, damit
der Turm auch in Zukunft wieder allen Dresdnern und Gästen der
Elbestadt zugänglich ist ! Mit nur 12 Euro Jahresbeitrag könnten
auch Sie ein Zeichen für moderne Baukultur und landschaftlichen
Respekt, der sich besonders von dieser Höhe erschließt,
setzen.
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Blick vom Dresdner
Fernsehturm
(Januar 2004), von Eberhard Mittag
Grundriss: 2-geschossiges Turmcafé -
132 Plätze
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(...) Fest entschlossen, aber auch geduldig und besonnen hat sich
der Vereinsgründer Mittag zum Ziel gesetzt, dass der Fernsehturm wieder
geöffnet wird. Er will erreichen, dass die Stadt den Fernsehturm übernimmt.
Jetzt gehört er der Telekom. Nach deren Angaben wäre ein „Millionenbetrag“
notwendig, um den Turm so zu sanieren, dass er den heutigen Sicherheitsbestimmungen
entspricht. Deshalb will Mittag mit dem Verein Geld sammeln.
Die DWT unterstützt den Fernsehturm nicht
Leider erhält die (mögliche) Öffnung des Fernsehturmes wenig
bis keine Unterstützung von der Dresden-Werbung und Tourismus
GmbH. Dessen Marketingdirektor, Matthias Gilbrich, ist nicht der Ansicht,
dass eines der ehemals beliebtesten Ausflugziele wieder der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden sollte. Mit einem einseitig barock-
historisierenden Blick wirbt die DTW für Dresden leider nur für
eine Bildungsbürgerschicht im Alter 50+ mit den ohnehin allseits
bekannten Highlights des 18. und 19. Jahrhunderts. Herausragende Höhepunkte
der (DDR-) Moderne, die mehr und mehr eine junge, nachwachsende Generation
interessiert, stehen nicht im Blickpunkt der Werbung für Dresden.
Beim Dresdner Fernsehturm wird das wegen der Rücksicht auf die
(wenigen) Anwohner in DD-Wachwitz begründet, denen man keinen
Lärm durch Reisebusse zumuten könne. Zudem sei es angeblich
zu teuer, die zwei Fahrstühle für ein Massenpublikum zu
sanieren. Was würde man z.B. in Rotterdam (www.euromast.nl),
Stuttgart (www.fernsehturm-stuttgart.com)
oder Riga (http://www.tvtornis.lv)
zu dieser Provinzposse sagen, wo jedes Jahr Tausende Besucher den
überwältigenden Blick in Stadt und Landschaft genießen
und die Türme sowohl eine sehr gute Einnahmequelle sind, als
auch für eine optimistische Zukunftsdynamik stehen?
Jüngstes Beispiel: der 2012 vorzüglich sanierte TV-Tower
in Tallinn/ Estland:
http://www.teletorn.ee/de/.
Fernsehturm soll wieder öffnen
SZ vom 22.02.08:
Der Oberbürgermeister soll jetzt Gespräche mit der Telekom aufnehmen.
Der Dresdner Fernsehturm soll wieder zugänglich werden. Der Stadtrat
unterstützte gestern eine Bürgerinitiative, die dieses Ziel seit drei
Jahren verfolgt. Er beauftragte mit großer Mehrheit den amtierenden
Oberbürgermeister, mit der Deutschen Telekom AG, als Eigentümerin
des Fernsehturms, unverzüglich Gespräche aufzunehmen. Dabei sollen
die Möglichkeiten geprüft werden, wie der beliebte, aber seit 1991
geschlossene Turm für Besucher nutzbar gemacht werden kann. Erste
Untersuchungen ergaben, dass mindestens zwei neue Aufzüge erforderlich
sind. Jan Mücke von der FDP-Fraktion wollte die Räte gleich noch zu
finanziellen Zusagen ermuntern. Doch das lehnten diese ab. Thilo Kießling
von den Linken sieht die Telekom in der Pflicht. Zur Aufsichtsratssitzung
im vergangenen Jahr hatte er gefordert, pro Aktie auf einen Cent Dividende
zu verzichten.
weitere
deutsche und internationale Fernsehtürme
Orientierungshilfe
für Dresdner (SZ vom 30.03.04)
Der Fernsehturm auf den Wachwitzer Höhen hat in Dresden mehr Funktionen
als Senden und Empfangen
Online Petition:
Wir wollen den Dresdner Fernsehturm wieder als touristisches Ausflugsziel!
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-wollen-den-dresdner-fernsehturm-wieder-als-touristisches-ausflugsziel
13.08.2013 bis 12.02.2014
Ergebnis:
11 642 Unterzeichner
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Modell des Fernsehturms mit großzügigen Einrichtungen am Gebäudesockel, Foto 1966 SLUB
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